Abfischen des Karpfenteiches im Gfill in Rothrist 2014
Morgens um 9 Uhr standen bereits zwölf Mitglieder des Jugendnaturschutzes und ihre Leiter und Leiterinnen startklar am Weiher. Nach und nach trudelten noch diverse Zuschauerinnen und Zuschauer ein und schlussendlich zählten Gaby Baumann und Florence Rüegger rund sechzig Personen, die diesem Schauspiel beiwohnten. Einen Teil des Wassers hatte der Eigentümer, Peter Liebi, schon zuvor abgelassen und so stand den sieben Männern, alles erprobte Fachleute, in ihren „Stiefel-Latzhosen“, das Wasser nur noch bis zur Hüfte. Mit vereinten Kräften wurde das ausgelegte Netz dem Grund entlang in Richtung Ufer gezogen und mit ihm die grossen und kleinen Karpfen, sowie etliche Libellenlarven und Frösche. Letztere wurden gleich auf die benachbarten Amphibientümpel verteilt, und die Karpfen gelangten erst in ein „Reinigungsbecken“, worin sie sich wieder vom lehmig-schlammigen Wasser befreien konnten. Anschliessend wurden sie von fleissigen Kinderhänden mittels Kescher wiederum eingefangen und in die Becken mit dem sauberen Wasser verfrachtet. Würde man die Fische im Schlammwasser liegen lassen bestünde Gefahr, dass sie durch die mit Lehm verschmutzten Kiemen nicht mehr atmen könnten und erstickten. Alle vierzehn vor einem Jahr eingesetzten Zuchttiere wurden wieder ausgefischt, vermessen, gewogen und umgehend in ihren neuen Teich, den Äschweiher gebracht. Das schwerste Tier brachte 4 Kilogramm auf die Waage und mass 51 Zentimeter. Weil die Jungfische für ein paar Stunden in den Bottichen blieben, musste mittels Kompressor Sauerstoff zugeführt werden. In den meisten Teichen wachsen sehr viele Jungtiere heran, von diesen können jeweils nur wenige wieder in einen neuen Weiher eingesetzt werden und so werden die meisten gleich nach dem Abfischen in den Bottichen mittels Strom betäubt, getötet, ausgenommen und landen schlussendlich als Apéro-Delikatesse auf den Tellern der Mitglieder des Vereins „Karpfen pur Natur“. Im kommenden Herbst werden dann wieder neue Zuchttiere in den Gfillweiher eingesetzt. In der Zwischenzeit werden bestimmt allerlei wasserliebende Tiere den Teich bevölkern und nutzen.
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