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Unsere Einsatzgebiete

Der Naturschutzverein Rothrist pflegt verschiedene Gebiete in der Gemeinde. Neben freiwilligen Helfereinsätzen von Mitgliedern wird der Verein zusätzlich durch mehrere Landwirte, das Bauamt und die Gemeinde unterstützt, entweder durch den Verleih von Werkzeugen oder durch die Ausführung von spezifischen Tätigkeiten wie Mähen, Gruppern, etc. Sind Gebiete von kantonalem Interesse werden initiale Planungsarbeiten in Zusammenarbeit mit dem Kanton realisiert. 

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Die Rekultivierung der Grube muss gestaffelt erfolgen, damit den bedrohten Tier- und Pflanzenarten Zeit bleibt, ihren Weg ins Naturschutzgebiet zu finden.

 

Pflege- und Gestaltungsmassnahmen 

Mit der Auffüllung des Grubenareals soll im Naturschutzgebiet begonnen werden, damit dort auf höherem Niveau neue Pioniergewässer und Ruderalflächen geschaffen werden können und die bedrohten Arten diese Ersatzstandorte besiedeln können, bevor ihre heutigen Lebensräume zugeschüttet werden.

  

Zuständigkeit Pflege 

Grubenbesitzer und Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzverein. Grössere Umgestaltungen in Absprache mit dem Kanton.

Neugestaltung der Grube Oberwilerfeld

Grössere Veränderungen zeichnen sich in der Grube ab.

Grube Oberwilerfeld

Das Grubenareal setzt sich aus einem vielfältigen Mosaik an Lebensräumen zusammen: Ruderalflächen, Sandwände, verschiedene Feuchtstellen wie Tümpel und Karrengeleise, Hecken, magere Böschungen und Wegränder. Ein zusammenhängendes Naturschutzgebiet von ca. 80 Aren befindet sich am südwestlichen Rand des Areals. Es umfasst einen grösseren Teich, drei Tümpel, Extensiv-Wiesen, Hecken und Weidengebüsch. Die Grube beherbergt mit Kreuzkröte und Gelbbauchunke zwei Amphibienarten der Roten Liste. Diese Arten befinden sich mehrheitlich im Abbaugebiet, weil dort die von ihnen benötigten Pionierstandorte vorhanden sind. Die grossen Veränderungen und starke Nutzung des Grubenareals haben in den letzten Jahren zu einer Abnahme der Biodiversität geführt. Speziell die vorher vielfältige Flora hat stark gelitten.

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Spezielle Arten

Kreuzkröte, Erdkröte, Gelbbauchunke, Blindschleiche, Mauereidechse, Goldammer, Gartengrasmücke, Teichrohrsänger, Reh, Fuchs, zahlreiche Libellen und Heuschreckenarten sowie Ruderalpflanzen wie Zweiknotiger Krähenfuss, Filzige Königskerze, Hain-Segge und Hundspetersilie.

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Schutz- und Entwicklungsziele 

Die Biodiversität dieses von Strassen und Siedlungsgebiet umgebenen Lebensraumes ist bedroht. Die Vernetzung mit den Naturräumen im Süden und Westen muss gewährleistet bleiben und nach Möglichkeiten verbessert werden.

Wässermatten mit Flachwasserzone Hungerzelg

Die an die Wässermatten angrenzende, geflutete Fläche wurde 1998 vom Naturschutzverein Rothrist erworben und anlässlich der Güterregulierung geschaffen. Sie bildet das Kerngebiet der ökologischen Ausgleichsflächen Hungerzelg, welche sich im Weiteren aus Hecken, Extensivflächen und Buntbrachen zusammensetzt. Das Reservat umfasst einen permanenten, von Schilf gesäumten Weiher von knapp 4 a Grösse und einer Flachwasserzone von 80 m Länge und 20 m Breite. Beide Feuchtgebiete werden durch einen Rotkanalabzweiger gespiesen. Dank dem permanenten Nährstoffeintrag bietet die Fläche ein reichliches Futterangebot für Wat-, Schreit- und Wasservögel, welche es im Speziellen während der Zugzeit im Frühjahr und Herbst nutzen. Im Schilf am Weiher nächtigen Bergpieper, Rohrammern und Stare. Bisher konnten hier 100 Vogelarten nachgewiesen werden.

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Spezielle Arten

Purpur-, Seiden-, Nachtreiher, Knäkente, Tüpfelsumpfhuhn, Flussregenpfeifer, Wald- und Bruchwasserläufer, Zwerg-, Sichel-, Alpenstrandläufer, Zwergschnepfe, Blaukehlchen, Drossel- und Schilfrohrsänger. Krickente und Bekassine sind ausserhalb der Brutzeit das ganze Jahr anzutreffen. Blässhuhn und Wasserralle brüten im Schilf. Kreuzkröten wurden nachgewiesen. Zahlreiche Libellenarten nutzen die Fläche. 

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Schutz- und Entwicklungsziele

Die offene, ungestörte Wasserfläche im Kulturland soll langfristig erhalten bleiben. Bis 2018 wurde das Reservat von Schweinen beweidet, dies ist infolge der heute geltenden Richtlinien nicht mehr möglich. Im Weiteren liegt der nördlichste Teil in der Grundwasserschutzzone II. Daher wurde die Flachwasserzone im Sommer 2021 neu gestaltet, so dass sie nun ausserhalb der Schutzzone liegt und in Zukunft maschinell gepflegt werden kann.​

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Pflege- und Gestaltungsmassnahmen

Die aufkommende Vegetation soll zwei Mal jährlich gemäht werden (Sommer und Herbst). Der optimale Zeitpunkt muss noch bestimmt werden.  Alljährlich muss das Schilf gemäht und die Wasserzufuhrgräben müssen freigeschaufelt werden. Alle 10 Jahre müssen Flachwasserzone und Weiher maschinell von den eingetragenen Sedimenten befreit werden.

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Zuständigkeit Pflege

​Die Pächter des Lehenhofes unterstützen den Naturschutzverein bei den jährlich wiederkehrenden Unterhaltsarbeiten. Grössere Einsätze erfolgen in Absprache mit der Abteilung Landschaft und Gewässer des Kantons Aargau.

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Flachwasserzone
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Hölzli Weiher

Im Jahr 2004 wurde das 94 Aren umfassende Naturschutzgebiet im Hölzli in der Südwestecke der Hungerzelg zwischen Bahn und Aare neu geschaffen. Im Rahmen des Einspracheverfahrens gegen die Neubaustrecke Bahn 2000 hatte der Naturschutzverein Rothrist mit einem Vorstoss erreicht, dass die SBB Land für ökologische Aufwertung zur Verfügung stellten. Zwar wurde die Fläche nicht dort platziert, wo es der Verein verlangte, dafür wurde sie nahezu doppelt so gross wie ursprünglich vorgesehen. Es handelt sich beim Reservat um eine Ruderalfläche mit einem grossen Weiher und zwei Tümpeln, die von einer Hecke und der Uferbestockung der Aare gesäumt werden, und die verschiedene Kleinstrukturen aufweist.

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Spezielle Arten

Im Schilf um den grossen Weiher brüten Teichrohrsänger und Teichhuhn, der Biber ist ein regelmässiger Gast. Mauer-, Zauneidechse und Ringelnatter haben die Fläche bevölkert. Zahlreiche Libellenarten, wie z.B. die Prachtlibelle, kommen ebenso vor wie die Blauflüglige Sandschrecke und andere Heuschreckenarten. In der Uferbestockung brüten Gartengrasmücke, Schwanzmeise, Trauerschnäpper und weitere Vogelarten.

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Schutz- und Entwicklungsziele

Periodisch wird das Schilf um den Weiher gemäht und die Hecke zwischen Reservat und Strasse zurückgeschnitten. Auf der Ruderalfläche werden Neophyten systematisch bekämpft. 

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Pflege- und Gestaltungsmassnahmen

Alljährlich werden vom Naturschutzverein, Schulklassen und den Bewirtschaftern des Lehenhofes Pflegeeingriffe vorgenommen, um die Biodiversität im Schutzgebiet zu erhalten.

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Zuständigkeit Pflege

Das Gebiet ist im Besitz des Kantons Aargau. Die Pflegeeingriffe werden vom Naturschutzverein koordiniert. 

Hölzli Weiher

Boniger und Längacker Auenzonen

Das Gebiet wurde im Zusammenhang mit dem Neubau des Kraftwerks Ruppoldingen (1996-2000) aufgewertet und weist einen grossen ökologischen Wert auf. Es ist Teil des Auenschutzparks und umfasst zwei bestockte Inseln, eine Halbinsel, eine Flachwasserzone, welche von einem Rotbachabzweiger durchströmt wird, zwei Schilfsäumen (80m & 400m), Flachufer, die bei Niederwasser freiliegen und einen 400 m langen Auenstreifen. Zahlreiche Wasser- und Watvogelarten finden hier Nahrung, Ruhezonen und Brutmöglichkeiten. Fische laichen in den flachen Abschnitten und dem Biber bietet das Reservat ideale Bedingungen. Nach wie vor ist der Aarelauf ein dynamischer Lebensraum, wenn auch mit dem Höherstau einiges an Veränderungskraft verloren gegangen ist. Hier wird sich auch in Zukunft einiges weiter verändern und periodische Eingriffe werden nötig sein um den aktuellen Wert der Auen und Flachwasser zu erhalten.

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Spezielle Arten

Haubentaucher, Zwergtaucher, Silberreiher, Krick-, Schnatter-, Reiher-, Tafelente, Baumfalke, Flussregenpfeifer, Wald-, Bruch-, Flussuferläufer, Grünschenkel, Bekassine, Wasserralle, Kuckuck, Eisvogel, Grün-, Kleinspecht, Sumpf-, Teichrohrsänger, Bergstelze, Rohrammer.

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Schutz- und Entwicklungsziele

Die Verlandung der Flachwasserzone muss periodischen zurückgedrängt werden. Offene Kiesflächen sind anzustreben. Die Störungen von Wasser, wie von Landseite müssen mit Signalsierungen und baulichen Massnahmen auf ein Minimum reduziert werden. Vernässungsrinnen im Gebiet Längacker müssen erhalten bleiben.

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Pflege- und Gestaltungsmassnahmen

Die Halbinsel wird jährlich mit Schulklassen von Neophyten befreit. Die Flachwasserzone wurde 2014 umgestaltet um eine totale Verlandung zu verhindern. Die Vernässungsrinnen der Auenzone Längacker müssen erneuert werden. Weitere Eingriffe werden periodisch nötig sein.

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Zuständigkeit Pflege

Das Gebiet ist Teil des Auenschutzparks des Kantons Aargau. Der Naturschutzverein koordiniert die Zusammenarbeit von Kanton und Gemeinde. Bei Naturschutzeingriffen kann auch auf den Ökofonds des Kraftwerkes zurückgegriffen werden. Die Gemeinde ist für den Unterhalt der Besucherinfrastruktur zuständig.

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Buntbrache

Buntbrachen sind mehrjährige, mit einheimischen Wildkräutern angesäte Flächen. welche  auf Ackerflächen oder auch im Wiesland bereitgestellt werden. Ihre Blütenpracht verschönert das Landschaftsbild von Frühling bis Herbst. Sie bieten verschiedensten Tierarten Unterschlupf, Nahrung und Wanderkorridore. Im Winter sind sie oft die einzige Rückzugsmöglichkeit in der häufig ausgeräumten Kulturlandschaft.

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Spezielle Arten

In den Buntbrachen im Gebiet Hungerzelg konnten im Verlaufe der Jahre gegen 60 Gastvogelarten nachgewiesen werden. Speziell zu erwähnen sind das Schwarzkehlchen, das auf dem Frühjahrszug gern in den Buntbrachen rastet oder der Sumpfrohrsänger der im Gebiet Hungerzelg regelmässig in den Buntbrachen brütet.

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Schutz- und Entwicklungsziele

Buntbrachen müssen alljährlich gepflegt werden, damit sie nicht verbuschen und von Problemunkräutern oder von Brombeeren überwuchert werden. Dies ist für die Bewirtschafter mit einigem Aufwand verbunden. 

Zuständigkeit Pflege

Für den Unterhalt der Buntbrachen sind die jeweiligen Bewirtschafter zuständig. Der Naturschutzverein hilft jeweils anlässlich eines Feldeinsatzes im Juni bei der Pflege mit.

Buntbrache

Canyon

Der Abzweiger des Rotkanals wurde mit der Güterregulierung Bahn 2000 neu geschaffen und bildet mit dem angrenzenden Weiher ein Trittsteinbiotop bzw. einen Vernetzungskorridor zwischen Bahnböschung und Aare für wandernde Tierarten wie Lurchen und Reptilien.

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Spezielle Arten

Am augenfälligsten ist das Wirken des Bibers am Canyon. Er hat mit zwei beeindruckenden Dämmen den tiefen Einschnitt zu einem stehenden Gewässer gemacht. Daneben brütet der Teichrohrsänger am Weiher, wo auch Bergmolch und Grünfrosch vorkommen. Mönchsgrasmücke, Kohl- und Blaumeise und viele weitere leben im Ufergehölz.

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Schutz- und Entwicklungsziele

Die Kopfweiden dem Gewässer entlang sollen erhalten bleiben und einige der grossen Silberweiden ebenfalls. Der Weiher soll möglichst immer Wasser haben.

Pflege- und Gestaltungsmassnahmen

Jährlich wird das Schilf um den Weiher gemäht. Die Ufervegetation inklusive Kopfweiden werden periodisch geschnitten. Das Schnittgut wird auf Haufen aufgeschichtet, welche verschiedenen Tieren Unterschlupf bieten, oder gehäckselt. Zudem werden die Weiden und teilweise weitere Bäume vor Biberschäden geschützt.

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Zuständigkeit Pflege

Der Naturschutzverein ist für die Pflege zuständig und erhält dafür vom Kanton eine Entschädigung.

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Wissenswertes zu den Tierarten, die wir in unseren Naturperlen fördern

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